Wir verwenden Cookies, um unsere Website fortlaufend zu verbessern und die Zugriffe statistisch auszuwerten. Mit der Nutzung unserer Webseiten erklären Sie sich damit einverstanden. Näheres dazu und wie Sie die Verwendung von Cookies einschränken oder unterbinden können, erfahren Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

21. Dezember 2004

Morgens um 6.30 sitze ich im Tram nach Basel, es ist dunkel und kalt. Während der Fahrt durch das Leimental blättere ich in derBaZ des heutigen Tages und lese auf der Frontseite, dass Bundesrat Blocher einen schlanken Staat will.

21. Dezember 2004

Morgens um 6.30 sitze ich im Tram nach Basel, es ist dunkel und kalt. Während der Fahrt durch das Leimental blättere ich in derBaZ des heutigen Tages und lese auf der Frontseite, dass Bundesrat Blocher einen schlanken Staat will.

10. Dezember 2004

Forschung über Behinderung, ihre soziale Konstruktion, das wäre ein Ziel. Heute werden J. und ich dem BSV einen Besuch abstatten. So sitze ich im Zug nach Bern und lese Zeitung.

Die NZZ vom 10. Dezember 2004 schreibt auf Seite 19, bei den «Vermischten Meldungen» fürs Ausland hat es nicht mehr gereicht: «Über eine Milliarde Minderjährige sind arm. Unicef-Bericht zur Situation der Kinder in der Welt».

5. Dezember 2004

Vor zwei Tagen hielt ich mein Vortrag im Rahmen der Reihe «disability studies» am ISP. Die Rückmeldungen, die ich gehört habe, waren positiv.

Heute Morgen früh irgendeine Wiederholung am Fernsehen über Dopping.
Die Spitzensportler, die mit Hilfe der Ärzte sich und ihren Körper belügen. Was ist denn Wahrheit oder Lüge im Allgemeinen und im Zusammenhang mit Sport im Besonderen. Kann man seinen Körper belügen? Ist es nicht vielmehr so, dass wir ihn einfach nutzen.

3. Dezember 2004

Die NZZ berichtet auf Seite 5 im Auslandteil auf fast einer Seite über Bophal 20 Jahre nach dem Chemiunfall in der Fabrik von Dow-Chemincal.

Das ganze ist ein Riesenskandal, seit 20 Jahren.

24. November 2004

20minuten, 24. 11. 04, Seite 8:  «Jeder Zweite leidet im Job unter Stress» so lautet die Schlagzeile eines viertelseitigen Artikels. Das Bundesamt für Statistik hat in seiner Gesundheitsumfrage herausgefunden, dass rund die Hälfte aller ArbeitnehmerInnen unter Stress leiden, bei höherem Bildungsstatus sind es noch ein paar Prozente mehr.

38 % der Frauen und 21% der Männer, die an ihrem Arbeitsplatz unter starkem Stress leiden, sind auch von körperlichen gesundheitlichen Belastungen betroffen. Im Vordergurund stehen dabei Beschwerden wie Rücken- oder Kopfweh, Herzklopfen, Schlaf- oder Verdauungsbeschwerden. 11 % der Befragten fürchten um den Verlust ihrer Arbeitsstelle, mehr als die Hälfte der Befragtren sind der Überzeugung, dass es schwierig sein wird, eine gleichwertige Arbeit zu finden.

Ein solches Klima stellt ein Gesundheitsrisiko dar. Rund 37 % jener Personen, die befürchten ihren Job zu verlieren, leiden physisch, 30 % verfügen über ein geringes p'sychisches Wohlbefinden.

Es scheint ein ganz schöner Stress um den Stress herum zu entstehen, andererseits sollte man ja auch den volkswirtschaftlichen Nutzen dieser Phänomene nicht vergessen, wer lebt denn nicht alles von der Verschreibung, Produktion, Verteilung und wieder vom Konsum von Tranquilizern usw.

 

NZZ vom 24. 11. 04, Nr. 275, Seite 13

Hier steht ein Kommentar unter dem Titel «NFA – eine föderalismuspolitische Chance»

In diesem Artikel werden die verschiedenen Vorteile aufgezeigt, welche die Neuordnung des Finanzausgleichs zeigt. Es wird vom Ordnung schaffen im heuten «Subventionsdschungel gesprochen.

15.November 2004

Wenn ich den Artikel von Judtih Hollenweger (2003) «Behindert, arm und ausgeschlossen. Bilder und Denkfiguren im internationalen Diskurs zur Lage behinderter Menschen» — in G. Cloerkes (2003) «Wie man behindert wird. Texte zur Konstruktion einer sozialen Rolle und zur Lebenssituation betroffenere Menschen» (Heidelberg. Edition S, S. 141 - 164. ) — lese, dann beschleicht mich ein ungutes Gefühl.

14.November 2004

Gestern Nacht beim Herumzappen am Fernsehen stiess ich auf eine Talkshow mit Frank Elstner. Sein Besuch war Senait G. Mehari, eine deutsche Sängerin, eritreischer Herkunft, die mit 6 Jahren  von ihrem Vater in ein Militärlager der ELF (Eritreische Befreiungsfront) gegeben wurde, und mit 8 Jahren lernte mit einer Kalaschnikow umzugehen. Ihr Vater konnte nach Deutschland ins Exil flüchten und über ihren Onkel, der sie aus dem Militärlager befreite und in den Sudan nach Khartum brachte, konnte sie nach Deutschland gehen zu ihrem Vater. Dort besuchte sie das Gymnasium und schloss mit dem drittbesten  Abitur ihres Jahrganges ab.

13. November 2004

J. hat mich auf ein Plakat aufmerksam gemacht, das der Verein Behinderte gegen die NFA (Quelle: http://www.finanzausgleich.ch/m/images/Picture/8/8672.gif) auf seiner Webseite geschaltet hat.

Das Bild zeigt eine Hand, welche aus einem Geldhaufen herausragt. Auf dem Daumen sitzt ein Mensch in einem Rollstuhl, der angespannte Zeigefinger wird ihn gleich wegspicken. unter der Hand sind goldene Münzen abgebildet, mit den verschiedenen Kantontswappen drauf. Im Geldhaufen steckt ein Schild, auf dem «NFA» steht. Die Parole sagt: «Keine Ausgrenzung von Behinderten! Nein zur NFA», daneben stehen «Unsozial» und «Nein zum Finanzausgleich».

12.November 2004

Das Gespräch gestern mit einer Studentin hat mich lange beschäftigt. Sie hat ihre Stelle in einer Einrichtung verloren, weil sie auf Misstände aufmerksam machte. Die Sache hat ihr zu schaffen gemacht auch gesundheitlich, seitdem sie aus der Einrichtung weg ist, hat sich dort nichts geändert, alles läuft seinen gewohnten Gang, der kein aufrechter ist.

11. November 2004

Aleta St. James, geliftet, kastanienbraun gefärbt, 57 Jahre alt, ist eine der ältesten Mütter der Welt. Sie hat drei Tage vor ihrem 57. Geburtstag Zwillinge zur Welt gebracht, berichtet 20minuten auf Seite 2.

Ganz zur ältesten Mutter hat es nicht gereicht, diesen Rekord hält Arceh Keh aus Kalifornien, die mit 63 Jahren ein Baby gebar. Künstliche Befruchtung und Kaiserschnitt haben es möglich gemacht.

Mach mit Deinem Körper was Du willst, und vor allem trotze dem Alter. Die Mutter wird fast 80 Jahre alt sein, wenn ihre Kinder erwachsen sind.

Alles scheint verschiebbar geworden in unserer Kultur, alles, was möglich ist, wird auch gemacht und was bisher noch nicht möglich war, das wird versucht, bald möglich werden zu lassen, um es dann umzusetzen.

Die Menschen haben angefangen, sich selbst zu designen und dem lieben Gott ins Handwerk zu pfuschen. Es mag eine Zeit kommen, in welcher Grenzen nicht mehr als etwas gesehen werden, das unbedingt überschritten werden muss, sondern Orientierung vermittelt. Dass dieses Argument schon immer von den Mächtigen verwendet wurde, um die Machtlosen in Schranken zu weisen, ist mir wohlbekannt.

8. November 2004

Die wahre Bedeutung des Behindertensportes als keines relevanten Sportes zeigt sich an der Medienpräsenz von Edith Hunkeler nach ihrem Sieg im New York Marathon. Der New York Marathon ist der wohl prestigemächtigste Marathon der Welt. SpitzensportlerInnen und abgetakelte Prominenz, dieses Jahr Alt-Bundesrätin Ruth Metzler auf Platz 1240 in 3.55.27 - 10 km/h pro Stunde, lockers Jogging - keiner will der abgetakelten Politikerin, die sicher nur um ihrerselbst willen und nicht wegen der Popularität, teilgenommen und irgendetwas nehman teil. Vor Jahren rannte Fischer  – aktueller Aussenminister Deutschlands – damals abgespeckt seinen Sinnkrisen davon, inzwischen hat er wieder aufgespeckt.

4. November 2004

Die gestrige Zeitungslektüre der NZZ hat auf dem Inlandteil wieder eine interessant gestaltete Seite zur NFA gezeigt.
Unter dem Titel «Widerstand der Invaliden - oder oder der Invalidenversorger? Nein der Behindertenverbände zum neuen Finanzausgleich nicht einstimmig» werden je ein Artikel von Peter Wehli, dem Geschäftsführer des ZSL und Jost Gross, dem Präsidenten des Vereins «Behinderte gegen die NFA» abgedruckt.

4. November 2004

Die gestrige Zeitungslektüre der NZZ hat auf dem Inlandteil wieder eine interessant gestaltete Seite zur NFA gezeigt.
Unter dem Titel «Widerstand der Invaliden - oder oder der Invalidenversorger? Nein der Behindertenverbände zum neuen Finanzausgleich nicht einstimmig» werden je ein Artikel von Peter Wehli, dem Geschäftsführer des ZSL und Jost Gross, dem Präsidenten des Vereins «Behinderte gegen die NFA» abgedruckt.

1. November 2004

 

Eine Agenturmeldung vom Wochenende vermeldet, dass es für das Stammzellenforschungsgesetz und die NFA  gut aussieht. Eine Mehrheit der Befragten hat – laut einer durch die SRG in Auftrag gegebenen Umfrage – schon heute beide Vorlagen in einer positiven Bewertung. NFA 52 % , Stammzellenforschungsgesetz 60 %.

29. Oktober 2004

Also doch wieder Separation?

Die NZZ Nr. 252, vom 28. Oktober 2004, bringt einen halbseitigen Artikel über ein 10. Schuljahr für behinderte Jugendliche in Zürich. Die Kleinklasse nimmt Jugendliche auf, die infolge von Unfällen behindert sind, die unter Erkrankungen oder unter Geburtsgebrechen leiden, wie etwa unter Spina bifida (offener Rückken), zerebralen Bewegungsstörungen, Herzfehlern oder Autismus. Es können rund ein Dutzend Jugendliche aufgenommen werden. Bedingung ist, dass sie dem Oberstufenstoff folgen können.

27. Oktober 2004

Im Zug nach Zürich lese ich am frühen Morgen den NZZ. Seite 59 in der Rubrik «Forschung und Technik» wird gezeigt, dass die Trisomie 21 nun doch genetisch ziemlich komplizierter konstruiert erscheint, als man bisher angenommen hat. Experimente mit gentechnisch «auf Trisomie-21» veränderten Mäusen haben dies gezeigt.

Auf der gleichen Seite wird in einem Artikel beschrieben, dass ein tiefes Geburstegewicht möglicherweise ein Risikofaktor sein könnte.

24. Oktober 2004

 

«Ich fand den Rausch immer sehr schön»

«Ich kann einfach nicht nein sagen, wenn mir jemand Essen anbietet».

Der Präsident der Stiftung Adipositas-Stiftung unterhalt sich mit einem Galleristen. Der eine frisst zu viel, der andere säuft zu viel.

23. Oktober 2004

«Dumm ist nur, wer Dummes tut».

Das sagt die Mutter von Forest Gump dem körperlich und geistig behinderten Sohn. Und ihr zweiter wichtiger Satz ist: «Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiss nie so genau, was drinsteckt.»

Auf Sat1 wurde an diesem Aben dieser Film von 1994 wieder gezeigt. Es ist auch ein Film über eine grosse Liebe.

21. Oktober 2004

Die Grippe setzt mir zu, wenn nicht die erste Semesterwoche wäre und die Lehrveranstaltungen beginnen, dann läge ich zu Hause im Bett.

Im Zug finde ich ein Exemplar der «Neuen Luzerner Zeitung» Sie berichtet auf Seite 20 in der Rubrik «Namen&Notizen»

«Certina ernenntn Edith Hunkeler zur neuen Uhren Botschafterin»

19. Oktober 2004

Heute bin ich krank, ich gehe dennoch zur Arbeit. Es die erste Stunde des Semesters.

Am Samstag habe ich mich nach dem Besuch im Beyeler-Museum in Riehen, wo wir die Ausstellung über Architektur und Skulptur gesehen haben, beim Warten auf das Tram erkältet. Nun ist eine Grippe daraus geworden. Es zieht und schmerzt in allen Gliedern. Die Kombination von Skulpturen, Architekturmodellen und Bildern hat ihre ganze eigene Austrahlung gehabt. Besonders gefallen hat mir ein Modell von Frank Lloyd Wright.

13. Oktober 20004

 

20minuten, Seite 2:

Schlagzeile: Sex- Studie: Schweizer stehen auf Fesselspiele.

Darunter:

«Die behinderte Ex-Freundin einbetoniert

12. Oktober 2004

Gestern Abend teilt I. mir mit, dass der Darsteller des Superman an einem Herzinfarkt gestorben ist. Ich bin ein wenig traurig. Ich fand seinen Film damals blöd, die Geschichte des Superman faschistoid. Ich finde das immer noch.

Doch als Christopher Reeve 1995 vom Pferd fiel und schwer querschnittgelähmt war, tat er mir leid. Später bewunderte ich seinen Mut, sich mit der Behinderung auseinanderzusetzen und für die Verbesserung seiner Lebensumstände zu kämpfen. Beim Herumzappen am TV sah ich per Zufall einen Dokumentarfilm über ihn und seinen Traum, dereinst, mit Hilfe der wissenschaftlichen Forschung, die er unterstützte, wieder gehen zu können. Sein Traum hat sich nicht erfüllt. Wünsche sind nicht unbedingt dazu da, erfüllt zu werden.

04. Oktober 2004

Im Zug nach Zürich, morgens um sieben, welche Aussicht auf Hügel und Täler.

NZZ vom 4. Oktober 2004. Auf Seite B 17 unter der Rubrik «Neue Sachbücher» die Besprechung des neuen Buches von M. Hardt und A. Negri «Multitude» unter dem Titel « Lang lebe der Karneval». Der Rezensent hat seinen Schrecken mit dem Buch, wohl zurecht. Er schreibt, dass Negri in Anlehung an Marx der Arbeit den ontologischen Vorrang vor dem Kapital lasse.

Freitag, 24. September 2004

Christian Wenk war gestern zu Gast in Ruedi Aeschbachers TV-Show, die  unter dem Motto »Schwerarbeiter« stand. Eingeladen waren auch eine Frau, die 12 Kinder geboren hat, das erste gebar sie mit 13 Jahren; die ersten beiden Kinder wurden ihr weggenommen, weil sie damals drogensüchtig war. Heute führt sie einen Haushalt mit immer noch 7 bis 8 Kindern und renoviert ihr Haus.

23. September 2004

Der Wind hat gedreht. Heute bin ich mit starken Schmerzen aufgestanden. Mit den Schmerzen verändert sich die Stimmung, ich bin gereizter als auch schon. Kleine körperliche Ungeschicktheiten vergrössern meine schlechte Stimmung, zu dick fühle ich mich auch und überhaupt.

Dennoch früh genug auf dem Zug, kein Problem im Speisewagen Platz zu finden.

Es ist alles immer eine Frage von zwei bis drei Minuten, verpasst man sie, dann wird es eng.

22. September 2004

Der Mann im Rollstuhl, der beim Bahnhofseingang in Basel Flugblätter der Liste 13 für die Basler Grossratswahlen verteilt, hat ein Schild hinter seinem Rücken am Rollstuhl befestigt, auf dem gross geschrieben steht »Achtung - Scheinvalider«.

21. September 2004

 

Franz Nietlisbach ausgeschieden, Edith Hunkeler für den 5000 m Final qualifiziert.

In der NZZ findet sich ein inhaltlicher Artikel über die Querschnittgelähmten, in diesen Beitrag wird vermittelt, dass vor allem die Paraplegiker, die nicht mehr schwitzen können, weil Teile ihres vegetativen Nervensystems nicht mehr funktionieren, unter der Hitze zu leiden haben.