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Haben die Menschen ein vorbestimmtes Schicksal oder werden sie getrieben wie Blätter vom Wind?

Forest Gump stellt diese Frage am Grab von Jenny, der Frau, die die Liebe seines Lebens ist, und er beantwortet sie philosophisch, wenn er feststellt, dass es vielleicht beides gleichzeitig ist.

Dumm ist nur, wer Dummes tut, ein wichtiger Satz, der viel zu viel vergessen wird, insbesondere durch die so genannte Bildungsforschung. Dummheit ist keine Eigenschaft eines Menschen sondern ein Verhältnis zwischen Menschen. Und Dummheit ist, wie uns Jürg Jegge vor vielen Jahren gezeigt hat, auch lernbar, wie fast alles, was Menschen und ihren Umgang mit sich selbst betrifft. Norbert Elias hat an vielen Orten darauf hingewiesen, dass wir das Soziale viel besser verstehen können würden, wenn wir Hauptwörter in Verben verwandelten.

 

Im Tagesanzeiger Magazin, auf Seite 46 ist unter der Rubrik « Ein Tag im Leben von» ein zweiseitiger Artikel mit der Überschrift: «Rolf Glanzmann (44), liebt alle Menmschen und schreibt an alle Bundesräte». Er lebt in einer Wohngruppe für Schwerbehinderte in Hitzkirch.

 

In der NZZ steht im Feuilleton ein Artikel von Uwe Justus Wenzel. Er beginnt mit dem Satz «Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst der Hinforschung». Alle Mächte des alten Europas hätten sich zu einer Hetzjagd gegen dieses Gespenst verbündet, vom Papst bis zu den Fortschrittverweigerern. Deshalb haben 11 führende Hirnforscher in der Zeitschrift  «Gehirn und Geist» (Sepctrum Verlag) «Das Manifest» veröffentlicht. Die programmatische Ambivalenz – die der Autor des Artikel anspricht – der Gehirnforscher zeigt sich darin, dass man zwar sehr vielmehr über das Gehirn und seine Areale sowie über die Abläufe innerhalb der Gehirnzellen weiss als vor ein paar Jahren, aber über das Dazwischen, dort wo «es» passiert, wisse man wenig. Der Artikel zitiert das Manifest folgendermassen: «Das ist in etwa so, als vesuche man die Funktionsweise eines Computers zu ergründen, iondem man seinen Stromverbrauch misst, während er verschiedene Aufgaben abarbeitet».

Weiter hinten im Manifest wird behauptet, «Geist und Bewusstsein – wie einzigartig sie von uns auch empfunden werden – fügen sich also in das Naturgeschehen ein und übersteigen es nicht. Und : Geist und Bewusstsein sind nicht vom Himmel gefallen, sondern haben sich in er Evolution der Nervensysteme allmählich herausgebildet. Das ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis der modernen Neurowissenschaften».

Das Journalist fragt sich zurecht, woher die Manifestanten das nun wissen könnten, wenn er schreibt: «Dass Geist und Bewusstsein nicht vom Himmel gefallen sind, kann dagegen solange nicht als wissenschaftlich gesichertes Wissen gelten, wie es keine empirisch prüfbare Theorie über den Zusammenhang von Geist und Gehirn, von Bewusstsein und Nevensystem gibt. Und die, das geben die vereinigten Hirnforscher mehrfach zu, ist weit und  breit nicht in Sicht».

 

Als ich vor vielen Jahren in einem Nebensatz meines Dissertationsmanuskriptes darauf hin gewiesen hatte, dass die geistigen Prozesse ohne Zweifel von einem neurologischen Geschehen im Hirn abhingen, gratulierte mir mein Professor zur Lösung des Leib / Seele - Problems und meinte trocken, ich sollte das doch noch kurz ausführen, wenn ich den Satz im Manuskript stehen lassen wollte. Ich habe ihn dann kommentralos rausgestrichen, jetzt haben andere das Problem gelöst.

Dumm ist nur, wer Dummes tut.