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NZZ S. 58, Resultate der Paralympics. Zum ersten Mal Gold für die Schweizer. Zwei Gewichtsheber aus Asserbeidschan sind wegen Dopings zu lebenslangen Sperren verureilt worden. Die Normalität hält nun auch im Behindertensport Einzug.

Auf S. 59 findet sich ein halbseitiger Artikel über Edith Hunkeler mit Bild. Vierte ist sie geworden im 800 m Lauf der Rollstuhlfahrerinnen. Im Artikel steht: »Und als die Vorzeigeathletin, die einem gewisen Glamour nicht abgeneigt ist und deswegen in und ausserhalb der Behindertensport-Szene polarisiert, auch noch zur Fahnenträgerin an der Eröffnungsfeier berufen wrude, bauten sich von aussen und wohl auch von innen die Erwartungen und der Druck noch zusätzlich auf«.

Immerhin hat sie am Vortag Silber im 5000 m-Lauf geholt.

Urs Kolly (Unterschenkel-amputiert) gewinnt Gold im Fünfkampf. Zum dritten Mal übrigens nach Atlanta 1996 und Sidney 2000.

Was bedeutet der Sport überhaupt in dieser Gesellschaft?

Warum nimmt er in der Berichterstattung so viel Raum ein. Insgesamt ist es doch genau gleich blöd, ob man nun 5000 m rennt oder rollstuhlfährt bis man kotzt?

Im Fall des Behindertensportes eröffnet diese Differenz einfach einer Reihe von Menschen, deren Körper die dafür nötigen Beschädigungen aufweisen, eine Möglichkeit bekannt zu werden.

Wenn ich so schreibe, bin ich dann etwa neidisch, auf jene, die im Fernsehen und in der Zeitung erscheinen? Während ich dort nicht erscheinen kann. Wie auch immer politisch unkorrekt ist es alle Mal.

Der Behinertensport ist – jedenfalls auf dem Spitzenlevel – genauso wie der Sport der Nicht-Behinderten: ein Geschäft, im dem mit Kanten und Ösen um den Erfolg gekämpft wird, auch mit unfairen Mitteln.

Weshalb eigentlich immer die Vorstellung, Menschen mit einer Behinderung sollten, eben deswegen, die »bessernen« oder »lauteren« Menschen sein? Sie sind wie alle anderen, auch bei ihnen sind die Arschlöcher normal verteilt.

Wenn sie aber sind wie alle andren, was unterscheidet sie denn?

Sie untrerscheiden sich zunächst im Hinblick auf ihren Körper, dem Teile oder Funktionen fehlen, aufgrund von Krankheiten oder Unfällen. Aber genügt das, um behindert zu sein? Einzelne fehlende Funktionen lassen sich kompensieren, andere nicht.