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Gewiss tun sie das. Es ist allerdings nur eine Ideologie der Linken, dass es so etwas wie die Gleichheit der Chancen geben könnte oder sollte, genau so wie es eine Ideologie der Rechten ist, die Sache der Vereiltung der Potenziale sei genetisch bedingt.

Der entscheidende Mechanismus, der das Schulsystem bedingt, ist die Plausibilisierung der ungleichen Verteilung von Bildungsstatus – als wichtiger Prestigedimension der Gesellschaft – unter Instrumentalisierung individuell zugeschriebener Aspekte.  Wir erinnern uns an die etymologische Verwandschaft zwischen Plausibilität und Applaus. Was plausibel sein will, braucht den Applaus seiner Umgebung. Im heutigen Verständnis von Plausibilität ist dieser Applaus, diese Anerkennung die verdinglichte und instrumentelle Vernunft.

In Hintergrund bleiben die mystischen genetischen Differenzen, die sich ja dann endlich zeigen würden, wenn alle anderen Einflüsse systematisch erfasst und ausgeschaltet werden könnten, wie «gender» – wohl aber nicht «sex», vielleicht, solange dieses Konstrukt genetisch nicht dekkonstruiert worden ist –, «Nationalität», «soziale Schicht» usw. Und wie immer geht gerne vergessen, dass die evolutionsrelevante Grösse die Gestalt von Umwelt/Gen, bzw. Gen/Umwelt hat. Das anzuerkennen brächte allerdings alteingesessene ideologische Anschauungen vom Menschen ins Wanken.

Der Aufbau des Artikels zeigt in sich beispielhaft den  Aufbau der mit der Institution «Schule» notwendig einhergehenden Ideologie, damit diese Institution ihrer gesellschaftlichem Auftrag entsprechen funktioniert.

Zur Tagung eingeladen hatte der Verband des Personals öffentlicher Dienste, also eine Gewerkschaft, welche die Interessen von Staatsangestellten vertritt.

Schule als Staatschule entsteht historisch nach dem Scheitern der Ideale der französischen Revolution. Die Erfahrung des «terreur» und der napoleonischen  Autoritarismus zeigten, dass die Mehrheit des Dritten Standes offenbar mangels Bildung, was damals immer auch hiess, wegen des dokrtinären Einflusses der kathollischen, später jeglicher, Kirche, welche die Menschen in einer geistigen Abhängigkeit hielten, ganz einfach für die Republik offenbar noch nicht richtig reif waren. Muss man hier an Babeuf erinnern?

Das «sapere aude !» von Kant konnte offenbar mangels entsprechender Bildung nicht vernommen werden, es ist noch offen, ob heute nicht wieder ähnliches geschieht.

Also war eine der wichtigsten politischen Forderungen des sich im Gefolge des Scheiterns der Revolution radikalisierenden – weil zu den Verlierern gehörenden – Kleinbürgertums, die Forderung nach der allgemeinen Volksbildung. Und überall, wo sich im Gefolge der politischen Veränderung der nächsten Jahrzehnt von der Revolution beeinflusste, sich demokratisierende Regimes zu etablieren vermochten, war die Einführung der staatlichen Schulpflicht eine zentrale Aufgabe des neuen Regimes.

Paradigmatisch lässt sich dies am Wirken von Ignaz Thomas Scherr in Zürich – und seinem Scheitern – zeigen, der die obligatorische Volksschule im Zuge einer veritablen Kulturrevelution einführte, in einer scharfen Abgrenzung gegenüber der konservativen reformierten Staatskirche, die in Zürich seit der Zwnglischen Reformation lange Zeit einen Status hatte, wie ihn die Ajatollas vielleicht heute im Iran einnehmen.

Die Einführung von Jahrgangsklassen, eine Massnahme, die sich pädagogisch – falls Pädagogik mit der Gestaltung von Lernumwelten und ähnlichem zu tun hat – durch nichts rechtfertigen lässt, wenn das Ziel des pädagogischen Bemühens der Bildungsprozess einer SchülerIn ist, lässt sich leicht als Abklatsch der Gleicheitsforderung der Revolution darstellen.

Wenn die Menschen vielleicht auch verschieden sind hinsichtlich von ganz vielem, gleich sind sicher alle jene, die im gleichen Jahr geboren sind, im Hinblick auf ihr biologisches Alter, dieses lässt sich im Unterschied zu vielem anderen erfassen, administrieren und kontrollieren. Dass biologisches Altern gerade nicht biologisch sondern administrativ festgestellt werden muss, das geht in der Aufregung, endlich eine objektivierende Grösse gefunden zu haben, meist vergessen.

Mit der Massnahmen, Menschen nach Geburtsjahrgängen zu sortieren, wird allerdings eine erste Linie – eine Nulllinie gewissermassen  – gezogen, auf der sich Differenzen wahrnehmen lassen. Es ist offensichlich, dass – aus welchen Gründen auch immer – die einen bei Eintritt ins siebte Altersjahr im Hinblick auf irgenwelche Dimensionen, Körpergrösse, Muskelmasse, was auch immer, verschieden sind.

Ab hier datiert die Geburt dessen, was einmal Entwicklungspsychologie werden wird, aber auch die Frage nach der Schulreifeprüfung und schliesslich die Frage nach einer «besonderen Pädagogik», die heute neudeutsch «special needs education»  genannt wird.

Im Sinne der Normalverteilung werden sich nun bei der zur Verfügung stehenden grossen Zahl eine Mitte und ein oberes und ein unteres Quartil der Häufigkeitsverteilung der SchülerInnen im Hinblick auf irgendein Kriterium abbilden lassen.  Der Staat hat einen Schulzwang erlassen, also muss er auch für die Schulbildung seinerseits sorgen. Es ist hier nicht der Ort, die Entstehung der Differenzierungen im staatlichen Schulsystem mit den speziellen Abteilungen für «SonderschülerInnen» darzustellen.

Festzuhalten bleibt, dass bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg, also bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Volksschule im wesentlichen wie eine intergrierte Gesamtschule funktiniert hat, in der gewisse SchülerInnen allerdings keinen Platz gefunden haben.

Die im Gefolge des «Sputnik-Schocks» genanntn, aufgeregten Bildungsdiskussion im westeuropäischen, vor allem im deutschen Sprachraum geführte Diskussion hat zu einer raschen Differenzierung der schulischen Angebote geführt, mit der pädagogischen Absicht, jeweils homogeneren – d.h. im Unterschied zur Gesamtpolulation – homogeneren SchülerInnen besondere Angebote zu machen, etwa besonders sportlichen, besonders musischen usw.

Bislang war für die «Gescheiten», die vornehmlich der oberen Schicht der Gesellschaft entstammten, da ihre Eltern schon zu den «Gescheiten» gehört hatten, das Gymnasium vorbehalten gewesen.

Im Moment, wo eine Gesellschaft sich anschickte, «Bildungsreserven» zu mobilisieren und dies mit der Forderung nach mehr «Gerechtigkeit» verband, produzierte sie sich ein neues Problem. Bildung musste in einem immer stärkeren Masse als erwerbbarer Status verstanden werden, die Erwerbbarkeit hatte unabhängig von Kriterien wie Schicht und Gender zu erfolgen und war allein auf die Anstrenungen der einzelnen SchülerIn zu reduzieren. Also galt es die verschiedenen «bias» des bestehenden Schulsystems zu eliminieren

Hier wurzelt das Skandalon der im Artikel erzählten Geschichte von Kübra, Canan und Mexhit:

«Sie alle hätten, als es um den Übertritt in eine nächsthöhere Leistungsstufe  ging, also um Real- oder Sekundarstufe oder Gymnaisum, trotz ausreichenden Noten von ihren Lehrpersonen in leichten Variationen folgenden Satz hören müssen: «Besser du bist ein guter Realschüler als ein schlechter Sekundarschüler oder Gymnasiast». Die beiden Mädchen wurden entsprechend in die schwächere Leistungsstufe eingeteilt. Der Knabe schaffte es nur dank der Hartnäckigkeit seiner Eltern gegenüber dem Lehrer ins Gymnasium. Die Mädchen erreichten ihre jetzige Position auf Umwegen (via Medienauftritt und via Gymnasium im Ausland). Keiner der Lehrer hätte ihnen diese «Karriere; Zugetraut, kritisierten sie».

Ein wahrhaft deutliches Beispiel von Diskriminierung.

Die Gilde der Sonderpädagogen war an dieser Tagung gut vertreten. Frau Professor Hollenweger von der PH Zürich wies darauf hin, dass jene Länder, die integrative Schulsysteme hätten, in der Pisa-Studie besonders erfolgreich seien.

Die Organisatoren der Tagung forderten einen Abbau der Selektion in der Volksschul.

Professor Kronig von der Universtität Freiburg lieferte Zahlen dafür, dass Selektion in der Schule mehr mit Zufall als mit der sprachlichen oder naturwissenschaftlichen Leistung von SchülerInnen zu tun habe.

«Kronig zog den Wert von Schulnoten stark in Zweifel. Für die gleiche Leistung eines Schülers gebe es im bestehenden Schulsystem je nach Leistungsdurchschnit der Klasse und je nach Lehrperson unterschiedliche Noten. Die bekannte These, nämlich dass Noten eine geringe Prognosefähigkeit für den Bildungserfolg hätten, werde auch durch neuere Studien bestätigt».

Nun das sind ja nicht weiter überraschende Erkenntnisse aus der Forschung. Bekannt sind diese Sachen seit Jahrzehnten. Interessant ist vielmehr, dass die Gesellschaft sie schlicht nicht zur Kenntnis nehmen will. Und ebenso interessant, dass es ein richtiger Professor mal ausspricht.

Aber immer wieder werden in Basel-Stadt und in Basel-Landschaft die Forderungen laut, dass nur Noten in Zahlen die Vergleichbarkeit der Schulzeugnisse möglich machen würden. Der Hinweis darauf, dass es nichts zu vergleichen gibt, auch der Hinweis darauf, dass Noten, weil ordinalskaliert nicht zur Berechnung arithmetischer Durschnitte, sondern nur der Medianwerte verwendet werden dürfen, das mag schlicht niemand hören. Ordinalskalierte Daten sind Daten, die nur die Angabe darüber machen, dass ein Datum auf einer bestimmten Dimension mehr oder weniger weit entfernt von einem anderen Datum auf dieser Dimension ist, nicht aber, wie gross die Differenz ist.

Professor Kronig hat auch herausgefunden, dass die nationale Herkunft, das Geschlecht oder der Ort der Schule zu den «heimlichen Selektionskriterien» gehörten.

Nun die Schule als eine Institution, die gesellschaftliches Prestige generiert und diess diffentiell zuteilt, ist eine konervative Einrichtung der Gesellschaft, denn nur als solche kann sie diesen Auftrag stratifizierenden Zuweisung, Orientierung und gesellschaftlicher Reproduktion auch wahrnehmen.  Damit dies alles funktioniert, ist die «linke» Kritik der Schule notwendig. Es braucht jene Position, welche die Ideologie der Institution für wahr nimmt und ihre Erfüllunng immer wieder einklagt. Dies vermag, wenigstens ein Stück weit, die legitimatorische Funktion der Bildungsinstitution erhalten, denn wenn der Bildungsstatus einer wird, der wirklich nur noch über Leistung erhältlich ist, dann verliert er ein Stück weit seine Funktionalität, die Ungleichheit der Gesellschaft zu legitimieren.

Es braucht also beide Funktionen als Teil des Legitimationsprozesses. Einerseits ist es notwendig, dass das Gleichheitspostulat, das aufgrund der bürokratischen Verfertigung von Gleichheit, wie bspw. die Jahrgangsklassen, ideologisiert wird, während es andererseits, jene paternalistische Haltung braucht, die sich im Statement äussert, dass man lieber ein glücklicher Sekundarschüler als ein unglücklicher Gymnasiast sei.

So öffnet diese gesellschaftliche Verfasstheit der Schule ein diskursives Feld des Streitens über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten den öffentlichen Bildungsauftrag der Schule einzulösen und Chancengleichheit herzustellen.

Dadurch wird das Herstellen von Gleichheit erfolgreich verzögert und der gesellschaftliche Wandel verlangsamt. So kann jeder sich in dieser Auseinandersetzung verorten und durch die Einnahme seines Standpunktes zur Aufrechterhaltung des Systems insgesamt beitragen.

Es ist absehbar, dass unter dem Titel der Integration und Förderung, in naher Zukunft, also etwa dann, wenn die Intergration von Kindern mit einer Behinderung in die Regelklassen langsam zur gesellschaftlichen Normalität wird, eine neue Form der Exklusion dann stattfinden wird.

Man darf auch gespannt darauf warten, wes denn die sicher bald vorliegenden neuesten Ergebnisse der Genforschung zum Diskurss der Exklusion beitragen werden, ohne die Argumente im Detail kennen zu können, wird man ihre Richtung bereits heute voraussagen können: sie werden dahingehend lauten, dass aufgrund der genetischen Differenz, die gesellschaftliche Differenz adäquat sei.

Dann wird die Diskussion sich erneut abspielen. und man wird wieder darüber streiten, was zugeschrieben sei und was erwerbbar und ob die akutelle Verteilung zugeschriebener und aktueller Mermale, objektiv, im Sinne von genetisch determiniert, oder subjektiv, im Sinne des Verfertigens gesellschaftlicher Ungleichheit sei.

 

Machbarkeiten und ihre Grenzen

Darüber berichtet der Spiegel in seiner heutigen Ausgabe Nr 3 v0m 17.1.05, auf Seite 128 unter dem Titel:

«Frühgeborene. An der der Grenze des Machbaren».

Der Psychologe Dieter Wolke von der Universität Bristol hat eine Nachuntersuchung von Fühchen gemacht, die vor der 26. Schwangerschaftswoche entbunden worden sind. Die Frühgeborenen wurden bis in 7. Lebensjahr untersucht. Herausgekommen ist dabei, dass 80 Prozent dieser Kinder leichtgradig bis schwer behindert seien, anderes gesagt, 20 Prozent der Kinder leben ohne grössere Probleme. Rund die Hälfte dieser 80 Prozent der Kinder mit leichten bis schweren Behinderungen zeigen einen Behinderungsgrad, der von Wolke als mittel bis schwer bezeichnet wird. Auf die Frage, was das bedeute, antwortet Wolke:

«Neben Spastizität, Lähmungen, Blind oder Taubheit, die wir in zwölf Prozent der Fälle gefunden haben, lag die Hauptschwierigkeit im Lernbereich: Die Kinder haben Aufmerksamkeits und Lernbehinderungen. Bei den extrem Frühgeborenen haben 41 Prozent einen IQ unter 70. Bei reif geborenen Kindern gilt das gerade einmal für zwei Prozent.

SPIEGEL: Die Kinder haben ausserdem offenbar Schwierigkeiten bei der «ganzheitlichen Informatioinsverarbeitung». wie drückt sich das aus?

Wolke: Sie tun sich schwer, mehrere Reize gleichzeitig zu verarbeiten. Deshalb kommen sie zum Beispiel später weniger gur mit Gleichaltrigen zurecht. Denn gerade in Gruppensituationen muss man oft mehrer Dinge simultan berücksichtigen.

SPIEGEL: Lösen sich solche Probleme nicht im Laufe des Lebens?

Wolke: Die Studien, die es gibt, deuten darauf hin, dass es sich um eher ein bleibendes Handicap handelt. Die meisten Kindern mit solchen Lernstörungen landen auf Sonderschulen.

SPIEGEL: Bisher gibt der Fortschritt der Medizin vor, welche Frühgeborenen überleben. Ist dabei zu wenig berücksichtig worden, was aus den Kindern später wird?

Wolke:  Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Flasche halb voll oder halb leer ist, je nach Perspektive. Etwa 5' % der extrem Frühgeborenen haben keine oder nur leichtgradige Behinderungen, sie können mit Sicherheit Schulabschlüsse machen und selbständig leben.  Die andere Hälfte ist vermutlich lebenslang auf Hilfe angewiesen. Was wir jetzt brauchen ist eine informierte Diskussion  auf der Grundlage dieser Daten. Die darf aber nicht von den Medizinern allein geführt werden».

Was ist die Information, die dieses Interview liefert?

Zum einen  besteht bei Frühgeborenen ein sehr grosses Risiko, dass es zu Beeinträchtigungen kommt. Nur rund ein Fünftel dieser Menschen wachsen bis ins siebte Altersjahr ohne solche auf. Aber bei rund der Hälfte aller extrem Frühgeborenen sind die Beeinträchtigungen nicht sehr schwer, jedenfalls nicht so, dass dass diese Menschen sich  nicht in den normalen gesellschaftlichen Alltag zu integrieren vermöchten. Die andere Hälfte dieser Menschen ist auf lebenslange Unterstützung und Hilfe angewiesen. Der Forscher möchte, dass nun auf dem Hintergrund seiner Daten eine informierte gesellschaftliche Diskussion erfolgt. Die Information, die er für diese Diskussion liefert ist genau die, es sowohl in der Hälfte der Fälle eine Beeinträchtigung von mittlerem bis schwerem Ausmass gibt und in der anderen Hälfte nicht. Zentral scheint für ihn zu sein, dass seine Daten verwendet werden.

Was das Nachrichtenmagazin hier mit diesem Interview produziert ist eine uninformierte Aufgeregtheit. die zur Folge haben könnte, dass aufgrund der Nichtunterscheidbarkeit – die Information besteht darin, dass es keinen Unterschied gibt – jeder das hineinliest, was er vorher schon wusste, als Festigung des «Vorurteils»

Mit dieser Kritik will ich nicht mal den SPIEGEL insbesondere kritisieren, es ist einfach Montag, da lese ich ihn. Ich will vielmehr auf das Problem hinweisen, dass sich im Zusammenhang mit Fragen der Behinderung immer wieder zeigt und das allgemeiner Natur ist, weil es ein Problem des Umgangs mit wissenschaftlichem Wissen ist. Das meiste wissenschaftliche Wissen wird für den esoterischen Pol einer wissenschaftliche Disziplin geschrieben und nicht für eine exoterische Öffentlichkeit.

Nur esoterisch situiertes Wissen bringt Forschenden Prestige. Nur prestigehaltiges Wissen, wiederum kann für die Exoterik interessant sein.

Esoterisches Wissen ist aber in der Regel weder einfach noch spektakulär, sondern komplex und langweilig. Es muss also, für den exoterischen Gebrauch umformuliert werden. Also steht am Anfang des Interviews, dass vier Fünftel aller Frühgeborenen eine Behinderung haben. Später im Interview wird gesagt, dass rund die Hälfte der Frügeborenen, in der Lage sind selbständig zu leben, Schulabschlüsse zu machen usw. Der Paukenschlag, mit dem das Gespräch eröffnet wird, ist wieder abgemildert, als Botschaft wird vermittelt, die Forderung, dass eine «informierte Diskussion» auf dem Hintergrund der vorliegenden Daten geführt werden soll. Damit ist für den Forscher ein Ziel seiner Legitimationssttrategie erreicht. Er hat ein Statement in einem grossen deutschsprachigen Nachrichtenmagagzin plazieren können.