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Im Spiegel online vom 29. Dezember 2013 steht unter anderen folgendes:
«Es ist nicht sehr schwer, die Ursache für die starken Belastungen zu finden. Bei der Produktion von nur einem Kilogramm Uran fallen etwa 335 Kilogramm Abraum an, der immerhin noch 85 Prozent der Radioaktivität des reinen Erzes enthält. Während dieser Abraum beim Abbau unter Tage in nicht mehr benutzte Stollen verfüllt wird, lädt Areva im Tagebau das verseuchte Schutt-Geröll-Gemisch einfach unter freiem Himmel ab. Über einen Zeitraum von über 40 Jahren hat sich so ein gigantischer Berg aus über 35 Millionen Tonnen radioaktivem Schutt und Chemikalien angesammelt.
Mindestens genauso erschreckend ist: Niemand klärt die Bevölkerung wirklich über die Gefährlichkeit kontaminierter Materialien auf. Und so verwenden viele Anwohner radioaktiven Abraum für den Bau von Straßen und Häusern. Auch für die Abbautätigkeiten nicht mehr benötigte Werkzeuge werden weiterverarbeitet. Kontaminierte Metalle finden so über die lokalen Märkte Verbreitung und werden von der ansässigen Bevölkerung zu Gebrauchsgegenständen umfunktioniert. Selbst ein Kochtopf kann zum strahlenden Risikofaktor werden.
Musa glaubt, dass die Strahlung seinen Vater, der ebenfalls für Areva gearbeitet hatte, das Leben gekostet hat. "Erst war da der Husten", erklärt er, "dann wurde er zusehends schwächer. Er wirkte abgeschlafft. Zuletzt wollte er kaum noch etwas essen. Mit 45 Jahren ist er dann gestorben." Uran als Feinstaubpartikel in der Luft und Radon als radioaktives Gas und Nebenprodukt der Urangewinnung können nachweislich unter anderem Lungen-, Magen-, Leber-, Nieren- und Hautkrebs sowie Leukämie verursachen.
Areva würde Musas Verdacht wohl bestreiten. Genauso wie Areva auch in Dutzenden ähnlicher Krankheitsfälle jeglichen Zusammenhang mit der Beschäftigung im Uranabbau abstreitet. Da Arlit, umgangssprachlich als "Areva-Stadt" bekannt, der größte Arbeitgeber der Region ist, sind auch die örtlichen Krankenhäuser in der Hand des Großunternehmens.
Der Konzern rühmt sich zwar der Bereitstellung kostenloser ärztlicher Versorgung und Nachsorge, doch die Ärzte im Dienste Arevas wollen keinen einzigen Fall von arbeitsbedingter Krebserkrankung festgestellt haben. Und das, obwohl erst ab Mitte der achtziger Jahre - immerhin 15 Jahre nach Beginn des Abbaus - überhaupt Schutzkleidung, wie beispielsweise ein Mundschutz, an Minenarbeiter verteilt wurde. Tatsächlich aber ist etwa die Rate der durch Erkrankung der Atemwege verursachten Todesfälle in der Region Arlit fast doppelt so hoch wie im Rest des Landes. Greenpeace will mit Patienten gesprochen haben, bei denen statt Krebserkrankungen sogar vorsätzlich andere Krankheiten wie AIDS als Ursache der Beschwerden diagnostiziert wurden.»
( http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/niger-areva-baut-im-grossen-stil-uran-ab-und-schadet-der-umwelt-a-934979.html /Abfrage 29. 12. 2013 / eog)

Diese Auszüge aus dem bei Spiegel online erschienen Artikel zeigen, wer die Rechnung bezahlt, für den Strom den wir in der Schweiz beziehen. 40 Prozent des elektrischen Stroms in der Schweiz stammt aus den fünf schweizerischen Atomkraftwerken (die komplizierte Rechnung mit Import/Export vom und ins Ausland einmal aussen vorgelassen). Trifft uns Schweizer_innen dafür irgendeine Schuld? Können wir etwas dafür, wenn die dort schlampen? Und überhaupt haben die Ärzte – allerdings von Areva bezahlt – noch nie eine Krankheit festgestellt, die auf den Uranabbau zurückgeht. Muss den Greenpeace immer und überall stänkern? Was hätten wir sonst noch für Ausreden parat, nur damit wir niemals irgendetwas und das schon gar nicht schnell, verändern müssten?