Wir verwenden Cookies, um unsere Website fortlaufend zu verbessern und die Zugriffe statistisch auszuwerten. Mit der Nutzung unserer Webseiten erklären Sie sich damit einverstanden. Näheres dazu und wie Sie die Verwendung von Cookies einschränken oder unterbinden können, erfahren Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Beinahe ausschliesslich fragt sich eine fassungslose Öffentlichkeit und eine ebenso fassungslose professionelle Welt, wie das denn möglich gewesen ist.
Als Antwort wird immer wieder auf die ausserordentliche kriminelle Energie dieses Mannes hingeiwesen. Es wird oberfächliche Persönlichkeitsforschung betrieben und seine schwierige Jugend erwähnt. Schliesslich wird nach einem Pädophilenregister und einem Berfusverbot für Pädophile verlangt. 
Auch wenn diese Massnahmen alle eingeführt würden, würden sie nicht wirklich helfen. Das einzige, was ein wenig helfen würde, ist die grössere Selbstbestimmung der in den Heimen wohnenden Menschen. Dazu gehört in erster Linie, dass das Geld für den Heimaufenthalt von ihnen, bzw. Ihren gesetzlichen Vertretern verwaltet wird und nicht direkt den Heimen zur Verfügung gestellt wird.
Darüber wird kaum öffentlich diskutiert. Das einzige Argument, das man hört, ist dasjenige, dass diese Menschen ja nicht in der Lage seien, das Geld zu verwalten. Antwortet man darauf, dafür habe das Recht das Institut der Vormundschaft eingeführt, so erhält man als Antwort, das sei auch nicht in jedem Fall eine gute Lösung.
Zum einen ist es äusserst naiv zu meinen, es gäbe in solchen Situationen «eine gute Lösung». Gäbe es sie, dann wäre sie längst eingeführt. Zunächst muss man anerkennen, dass das Problem ein schwieriges ist. Dann muss man sehen, dass eine strukturelle Situation besteht, in welcher die HeimbewohnerInnen dem Personal der Einrichtung gegenüber in einer äusserst machtschwachen Situation sich befinden.
Die politische Wissenschaft hat uns gelehrt, dass es richtig ist gegenüber jeder Macht grundsätzlich misstrauisch zu sein. Das lässt sich in einem kurzen Blick in das Werk von Montesquieu wieder auffrischen. Der grandiose Erfolg der amerikanischen Verfassung besteht ja gerade darin, dass Macht und Verantwortung gebrochen und verteilt sind. Der mächtigste Mann der Welt, der Präsident der USA, ist in fast allem von der Zustimmung des Kongresses abhängit. Auch im Kongress mit seinen beiden Kammern ist die Macht wieder gebrochen usw.
Gibt es gute Gründe für den Absolutismus eines professionalisierter sonderpädagogischen Dispositivs, ausser jenen, dass hier Leute ihre Pfründen verteidigen?
Es ist gewiss verständlich, dass jemand mit Privilegien, diese nicht gerne hergeben mag. Aber das ist kein hinreichender Grund, diese Privilegien ad infinitum zu bestätigen.
Dass die Vormundschaft die Probleme nicht einfach löst, liegt auf der Hand, es wird immer Betrugsfälle und Betrugsversuche geben.
Aber die absolute Macht der (un-)heimlichen Organisationen wäre ein Stück weit aufgebrochen, relativiert.
Die HeimbewohnerInnen könnten fexibler sein im Hinblick auf ihre Wohn- und Arbeitssituationen. Es würd deutlicher sichtbar, dass die einen nur Arbeit und damit Lohn  haben, weil die anderen in diesen Einrichtungen sind. Dieses Manifestwerden verschöbe die Machtbalancen ein wenig zugunsten der HeimbewohnerInnen.