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Dann folgt die im Medientraining immer wieder geübte Standardsatzfolge: «Wir nehmen alle Reaktionen ernst, gerade auch die kritischen. Es gibt aber auch viele poistive Rückmeldungen, die es gut finden, dass die Diskussion über die wichtige Schnittstelle zwischen Gymnasium und Hochschule durch unsere Studien neuen Auftrieb erhalen hat».

Entscheidend ist in Fällen, wo man eine für einen negative Information zu gestehen muss, sofort eine positive folgen zu lassen.

Auf die Frage, weshalb das Ranking publiziert wurde, schreibt die ETH-Rektorin:

Es war ein Abwägen. Sollen wir die Studienergebnisse für uns behalten oder öffentliche zur Diskussion stellen? Wir haben uns für das Zweite entschieden, inklusive Schulvergleich. Dieser ist nun mal Teil unserer Studie, und wir wollten diesen Teil weder bis zur Unkenntlichkeit relativieren noch unter dem Deckel halten».

Weitere Frage und weitere schriftliche Antwort:

Frage: Die Studie hatte Fehler. Kann sich die ETH als Hochschule der exakten Wissenschaften, solche Felher erlauben?

Antwort: Es sind Fehler passiert, was wir bedauern. Wir haben sie inzwischen korrigiert. Man sollte das Kind aber nicht mit dem Bad ausschütten, denn die Grundaussagen der Studie gelten nach wie vor.Die Studie zeigt Unterschiede im Abschneiden unserer Studierenden je nach Herkunftsschule auf».

Dann folgt der übliche Hinweis darauf, dass die ETH sich versteht «als international ausgerichtete Universität, die der Exzellenz verpflichtet ist»

Na ja, vielleicht war in diesem Fall ganz einfach das Marketing, das mit dieser Studie betrieben wurde, etwas weniger exzellent. 

errare human est ..., 

wir kennen das.

 

 

Im Kasten des Artikels wird darauf hingewiesen, dass die nun korrigierte Studie unter dieser Webseite heruntergeladen werden kann: http://www.rektorat.ethz.ch/news . Begibt man sich auf diese Webseite des Rektorats – eine Webseite, die man im Dschungel der vielen ETH-Seiten nicht gerade zuerst findet, wenn man sie nicht kennt – so kann man dort eine aktualisierte Version der Studie herunterladen.

Öffnet man dann das File, dann sie man, dass die Studie von der Universität Freiburg i. Ue.

 

Unter dem Titelkopf Q-Pro – questionaire processing findet sich eine ganze Angebotspalette von sozialwissenschaftlichen Dienstleistungen rund um Fragebogentechniken. Es steht da auch «P wie profund», «P wie professionell» und «...Qualität eben».

Und man findet in der Spalte Evalutation den folgenden Werbetext.

«Die Auswertung und Evaluation von Daten liegt uns aufgrund unserer Ausbildung besonders nahe.

Als universitäres Institut legen wir Wert auf wissenschaftliche Methodik - zu wirtschaftlichen Bedingungen.

Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einfache Häufigkeitsverteilungen, Korrelations-, Regressions-, Cluster-, oder Faktorenanalysen handelt.

Auch komplexe statistische Zusammenhänge lassen sich verständlich darstellen.

Bei aller Wissenschaftlichkeit geniesst die anschauliche Präsentation der Ergebnisse hohen Stellenwert»

(http://www.unifr.ch/ztd/qpro/welcome.htm / Abfrage 28.1.2009)

 

Man findet in den Angeboten dieses Teils der Universität Freiburg noch viele weitere interessante Informationen über Qualitätsmanagement, Qualitätsmessungen usw. Auch über numerus clausus, Eignungstests für das Medizinstudium, kurz alles was der betriebswirtschaftlich denkende Mensch so sucht, wenn es um die «weiche» Faktoren von Ausbildung und Lernen geht. Vielleicht war der Flopp mit dem Fehler eine gewollte Akquisitionsstrategie. Denn mit dieser Studie wurde der Bedarf dafür nachgewiesen, mal ganz richtig und gründlich die Gymnasien einer guten und professionellen Evaluation zu unterziehen. 

Vielleicht war es auch nur ein mephistopheleskes Missgeschick, wir wissen es nicht. 

hony soit qui mal y pense!